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Systemische Paartherapie - Das Balancieren von Gemeinsamkeiten und Unterschieden

In: Psychotherapie im Dialog. Heft 2. Stuttgart. Thieme (2000).

Paare im Wandel

Was macht eine gute Paarbeziehung aus? Die Bilder, die in unserer Gesellschaft als Antworten auf diese Frage erzeugt werden, befinden sich in einem ständigen Wandel, ebenso wie die damit verbundenen Erwartungen an eine Partnerschaft. Die Ehe wird schon lange nicht mehr als reine "Versorgungsinstitution" für Frau und Mann angesehen. Heute soll eine Paarbeziehung nicht nur den Rahmen für romantische Liebe, sexuelle Erfüllung, materielle Sicherheit, für gefühlsmäßige Bindung und Zusammenhalt bilden, sondern auch möglichst beiden Partnern Raum für Selbstverwirklichung und Autonomie geben.

Diese Entwicklung einer Partnerschaft zu einer Institution der Befriedigung vielfältigster Bedürfnisse läuft parallel zu den sich wandelnden ökonomischen Bedingungen, wie die gewachsene Berufstätigkeit der Frauen und die damit verbundene größere finanzielle Unabhängigkeit und soziale Mobilität des weiblichen Geschlechts. Partnerschaften werden heute schneller gekündigt, wenn die Bedürfnisse der Einzelnen nicht mehr erfüllt werden. Ehe und Partnerschaft werden heute weniger denn je als Schicksal empfunden, sondern als Wahlmöglichkeit.

Auch der christlich moralische Diskurs von der Ehe als heiligem Sakrament oder der Ehe als Bund auf Lebenszeit hat sich verändert. Dagegen ist das Schlagwort von der "LebensabschnittspartnerIn" aufgetaucht. Der Wandel der Geschlechterrollen bringt also erhebliche Verunsicherungen, aber auch eine Menge neuer Perspektiven für beide Geschlechter mit sich.

Systemische Paartherapie

Diese gesellschaftlichen Veränderungen stellen nicht zuletzt für die Paartherapie eine besondere Herausforderung dar. Die Vielzahl der Bedürfnisse bringt für das therapeutische Setting eine große Themenvielfalt mit sich, auf die sich die TherapeutIn einzustellen hat.

Bei den meisten Paaren, die in Therapie kommen, haben sich die Bedürfnisse beider Partner im Laufe der Partnerschaft gewandelt und sind oft weiter auseinander gedriftet. In der Regel hat das Paar unterschiedliche Erwartungen darüber, was in einer Therapie besprochen und was nach einer erfolgreichen Therapie anders werden soll. Sind dies eher die Symptome eines der beiden Partner oder die Paarbeziehung selbst, die Erziehung der Kinder oder die Beziehung zur Schwiegermutter, die Arbeitsteilung im Haushalt oder die Sexualität? Die Kunst systemischer Paartherapie liegt darin, sowohl diesen unterschiedlichen Vorstellungen gerecht zu werden als auch die Gemeinsamkeiten beider Partner wieder in das Blickfeld des Paares zu rücken, d.h. über den gesamten Therapieverlauf Unterschiede und Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und so mit ihnen zu spielen, daß eine Bewegung beider Partner hin auf eine für beide passende Entwicklung möglich wird.

 

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